Q-Codes
Die Q-Codes sind eine Sammlung standardisierter dreibuchstabiger Codes, die alle mit dem Buchstaben “Q” beginnen. Sie wurden ursprünglich um 1909 vom britischen Postministerium entwickelt, um die Kommunikation zwischen Schiffen und Küstenstationen zu erleichtern. Diese Codes ermöglichten es Funkern, unabhängig von ihrer Muttersprache, effizient und präzise zu kommunizieren. Die Q-Codes wurden schnell international übernommen und fanden Eingang in die “List of Abbreviations to be used in Radio Communications”, die den Dienstvorschriften des Zweiten Internationalen Radiotelegraphenvertrags von 1912 beigefügt war.
Im Laufe der Zeit wurden die Q-Codes an die sich ändernden Anforderungen der Funkkommunikation angepasst. Während sie ursprünglich für die Morsetelegrafie entwickelt wurden, fanden sie später auch Anwendung in anderen Funkdiensten, einschließlich des Amateurfunks. Im Amateurfunk haben sich einige Q-Codes etabliert, die häufig verwendet werden, um bestimmte Standardnachrichten oder -fragen effizient zu übermitteln.
Hier sind die 15 am häufigsten verwendeten Q-Codes im Amateurfunk:
- QTH: Mein Standort ist… / Was ist Ihr Standort?
- QRM: Ich werde gestört (durch andere Stationen). / Werden Sie gestört?
- QRN: Ich werde durch atmosphärische Störungen beeinträchtigt. /
         Werden Sie durch atmosphärische Störungen beeinträchtigt? - QSB: Ihre Signale schwanken. / Schwanken meine Signale?
- QSY: Ich wechsle die Frequenz. / Wollen Sie die Frequenz wechseln?
- QSL: Ich bestätige den Empfang. / Können Sie den Empfang bestätigen?
- QRZ: Wer ruft mich an? / Sie werden von … gerufen.
- QRV: Ich bin sende- und empfangsbereit. / Sind Sie sende- und empfangsbereit?
- QRP: Reduzieren Sie die Sendeleistung. / Soll ich die Sendeleistung reduzieren?
- QRO: Erhöhen Sie die Sendeleistung. / Soll ich die Sendeleistung erhöhen?
- QRX: Ich werde Sie um … Uhr wieder rufen. / Wann werden Sie mich wieder rufen?
- QRL: Die Frequenz ist besetzt. / Ist die Frequenz besetzt?
- QRU: Ich habe keine weiteren Nachrichten fĂĽr Sie. / Haben Sie weitere Nachrichten fĂĽr mich?
- QRT: Ich stelle die Ăśbermittlung ein. / Soll ich die Ăśbermittlung einstellen?
- QRQ: Geben Sie schneller. / Soll ich schneller geben?
Es folgt eine Übersicht aller offiziellen Q-Codes (QRA bis QUZ), wie sie seinerzeit von der ITU (International Telecommunication Union) definiert wurden. Viele davon werden im Amateurfunk gar nicht oder nur sehr selten benutzt. Die Codes sind in vier Hauptgruppen aufgeteilt, jeweils nach ihrem alphabetischen Bereich gegliedert (QRA–QRZ, QSA–QSZ, QTA–QTZ, QUA–QUZ).
Hinweise zu den folgenden Tabellen
- In der Spalte „Frage“ steht jeweils die sinngemäße Frageform, die man erhält, wenn man den Q-Code im Funkverkehr mit Fragezeichen (z. B. „QRM?“) verwendet.
- In der Spalte „Aussage“ steht die sinngemäße Bedeutung, wenn der Q-Code ohne „?“ benutzt wird.
- „Beschreibung“ liefert eine Kurzinfo zum typischen Gebrauch.
- „Anmerkungen“ beinhaltet eventuelle Besonderheiten oder Verwendungsbeispiele.
- Manche Codes sind eher maritim/luftfahrtbezogen und im Amateurfunk kaum relevant.
Auflistung der Q-Codes nach Gruppen
QRA–QRZ (Beispielsweise Stationen, Rufzeichen, Entfernung, Frequenzfragen)
QSA–QSZ (Signalstärke, Fading, Relay, Bestätigung usw.)
QTA–QTZ (Nachrichtenverwaltung, Kurs, Zeit, Standort, etc.)
QUA–QUZ (Diverse, meist maritime/luftfahrt-spezifische Codes)