Modulationsarten

Im Amateurfunk werden verschiedene Modulationsarten eingesetzt, um Informationen wie Sprache, Daten oder Bilder über Funkwellen zu übertragen. Die Wahl der Modulationsart beeinflusst die Effizienz, Reichweite und Qualität der Kommunikation. Nachfolgend ein Überblick über die gängigsten Modulationsarten im Amateurfunk:

Amplitudenmodulation (AM)

Bei der Amplitudenmodulation wird die Amplitude (Signalstärke) eines hochfrequenten Trägersignals entsprechend dem niederfrequenten Nutzsignal (z. B. Sprache) verändert. AM war eine der ersten Modulationsarten im Funkverkehr und wird heute noch im Flugfunk und im Mittelwellenrundfunk verwendet. Im Amateurfunk hat AM jedoch an Bedeutung verloren, da sie weniger spektrale Effizienz bietet und störanfälliger ist als modernere Verfahren.

Einseitenbandmodulation (SSB)

Die Einseitenbandmodulation ist eine Weiterentwicklung der AM. Hierbei wird nur eines der beiden Seitenbänder übertragen, während der Träger und das andere Seitenband unterdrückt werden. Dies reduziert die benötigte Bandbreite und erhöht die Effizienz. SSB ist die dominierende Modulationsart für Sprachübertragungen auf Kurzwellenbändern im Amateurfunk. Man unterscheidet zwischen dem oberen Seitenband (USB) und dem unteren Seitenband (LSB), wobei die Wahl des Seitenbands oft frequenzabhängig ist.

Frequenzmodulation (FM)

Bei der Frequenzmodulation variiert die Frequenz des Trägersignals entsprechend dem Nutzsignal, während die Amplitude konstant bleibt. FM bietet eine hohe Klangqualität und ist weniger anfällig für Amplitudenstörungen. Im Amateurfunk wird FM hauptsächlich auf den VHF- und UHF-Bändern (z. B. 2 m und 70 cm) für lokale Sprachkommunikation und Repeaterbetrieb eingesetzt.

Phasenmodulation (PM)

Die Phasenmodulation ist eng mit der FM verwandt, wobei hier die Phase des Trägersignals entsprechend dem Nutzsignal verändert wird. PM findet im Amateurfunk seltener Anwendung, wird jedoch in einigen digitalen Übertragungsverfahren genutzt.

Continuous Wave (CW) – Morsetelegrafie

CW ist eine der ältesten Betriebsarten im Amateurfunk. Hierbei wird das Trägersignal ein- und ausgeschaltet, um Morsezeichen zu übertragen. CW benötigt eine sehr geringe Bandbreite und ist aufgrund seiner Einfachheit und Effizienz nach wie vor beliebt, insbesondere für weltweite Verbindungen unter schwierigen Bedingungen.

Digitale Modulationsarten:

Mit der fortschreitenden Digitalisierung haben auch digitale Modulationsarten Einzug in den Amateurfunk gehalten. Diese ermöglichen die Übertragung von Daten, Texten und Bildern. Beispiele sind:

  • PSK31 (Phase Shift Keying): Effiziente digitale Betriebsart für Tastatur-zu-Tastatur-Kommunikation.
  • RTTY (Radioteletype): Frühe digitale Betriebsart zur Übertragung von Textnachrichten.
  • FT8: Moderne digitale Betriebsart mit hoher Empfindlichkeit, ideal für schwache Signale.
  • D-STAR, DMR, C4FM: Digitale Sprachübertragungsverfahren, die insbesondere auf VHF- und UHF-Bändern eingesetzt werden.

ModLab: Modulations-Simulator

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