🎙️ Sprechfunk im Amateurfunk
Betrieb in FM und SSB
Im Amateurfunk spielt der Sprechfunk eine wichtige Rolle – also das Übertragen von Sprache über Funk. Zwei der bekanntesten analogen Betriebsarten dafür sind FM (Frequenzmodulation) und SSB (Single Side Band). Beide haben unterschiedliche Eigenschaften und werden je nach Frequenzbereich und Einsatzzweck genutzt. In der Klasse N ist vor allem FM relevant, doch ein Überblick über beide Arten hilft beim Verständnis.
📡 Was ist FM (Frequenzmodulation)?
FM steht für Frequenzmodulation. Hierbei wird die Frequenz des Trägersignals verändert, um Sprache zu übertragen. Die Amplitude – also die Stärke des Signals – bleibt gleich.
✅ Typische Merkmale:
- Klarer, rauschfreier Klang
- Sehr gut für lokale Kommunikation geeignet (z. B. über Relaisfunkstellen)
- Meist genutzt im 2 m- und 70 cm-Band (also im VHF/UHF-Bereich)
- Wird häufig mit Handfunkgeräten oder Mobilstationen genutzt
🧭 Beispiele:
- Funkkontakt mit einem örtlichen Relais (z. B. DB0XYZ)
- Sprechfunk bei Veranstaltungen oder in Notfunkgruppen
🌍 Was ist SSB (Single Side Band)?
SSB ist eine Form der Amplitudenmodulation (AM), bei der nur ein Seitenband übertragen wird – entweder das obere (USB) oder das untere (LSB). Der Träger wird dabei unterdrückt, um Bandbreite und Leistung zu sparen.
✅ Typische Merkmale:
- Sehr effizient, vor allem bei weiten Verbindungen (DX)
- Genutzt im Kurzwellenbereich (z. B. 10 m-, 15 m-, 40 m-Band)
- Etwas rauschiger Klang, aber auch bei schwachem Empfang noch verständlich
- Erfordert oft Feinabstimmung am Empfänger (z. B. mit RIT)
🧭 Beispiele:
- Verbindungen mit Stationen in anderen Ländern oder Kontinenten
- Teilnahme an Contesten oder Rundsprüchen auf Kurzwelle
📊 FM oder SSB – wann wird was genutzt?
Merkmal | FM | SSB |
---|---|---|
Verbreitet in | VHF/UHF (2 m, 70 cm) | Kurzwelle (z. B. 10 m, 40 m) |
Klangqualität | Sehr gut, fast wie Telefon | Etwas dumpfer, oft mit Rauschen |
Reichtweite | Regional bis ca. 50 km | Weltweit bei guten Bedingungen |
Technik | Einfach (z. B. bei Handfunkgeräten) | Etwas anspruchsvoller (Feinabstimmung nötig) |
Betrieb über Relais | ✅ Ja | ❌ Nein |
🛠️ Was brauche ich dafür?
Für FM:
- Handfunkgerät oder Mobilgerät (z. B. Yaesu FT-5D, FTM-300)
- Antenne für 2 m oder 70 cm
- Optional: Zugang zu einem Relais oder direkter Simplex-Betrieb
Für SSB:
- Kurzwellen-Transceiver (z. B. Yaesu FT-710 oder ICOM IC-705)
- Passende Antenne für Kurzwelle (z. B. Langdraht oder Vertikalantenne)
- Genaue Frequenzabstimmung
🧠 Fazit für Klasse N
Als Inhaber der Amateurfunklizenz Klasse N nutzt du vor allem FM auf 2 m und 70 cm. Damit kannst du hervorragend mit anderen Funkamateuren in deiner Region sprechen – z. B. über Relais oder direkt von Gerät zu Gerät. Auch Übungen, Notfunk und Alltagssprechfunk laufen meist über FM.
SSB wirst du vor allem hören, wenn du Kurzwelle empfangen kannst – zum Beispiel im SWL-Betrieb (Shortwave Listening). Später, mit der Klasse E oder A, kannst du auch selbst auf Kurzwelle in SSB senden.