📡 Weitere Betriebsarten
Notfunk, Relaisbetrieb, Contestbetrieb, Simplex/Duplex
Im Amateurfunk gibt es nicht nur verschiedene Modulationsarten, sondern auch verschiedene Betriebsarten, also wie und wozu wir funken. Ob beim Notfunk, beim Wettbewerb oder einfach im täglichen Funkverkehr – jede Art hat ihren Platz. Hier lernst du die wichtigsten Begriffe kennen, die dir als Klasse-N-Ausbildung begegnen werden.
🚨 Notfunk – Funkverkehr in der Krise
Notfunk ist der Betrieb von Funkstellen zur Unterstützung in Katastrophenfällen oder bei großflächigen Ausfällen (z. B. Stromausfall, Netzstörung).
📌 Wozu gibt es Notfunk?
- Behörden und Organisationen sind oft überlastet oder nicht erreichbar
- Funkamateure können mit Batterie/Akku betrieben werden
- Nachrichten können über große Entfernungen zuverlässig übermittelt werden
📡 Typische Merkmale:
- Betrieb auf Kurzwelle und UKW
- Oft in Simplex (Direktverbindung)
- Häufig genutzte Frequenzen: z. B. 145.500 MHz (2 m Notruffrequenz)
- Nutzung von Relais oder Funknetzen
- Betriebsart: oft SSB, FM, SSTV, APRS oder Winlink
⚠️ Wichtig: Im Notfall darfst du auch außerhalb deiner Lizenzklasse helfen – aber nur, wenn es wirklich nötig ist.
📡 Relaisbetrieb – Über große Distanzen
Ein Relais (auch: Repeater) ist eine automatische Funkstation, die empfangene Signale weiterleitet – ideal, wenn man sich nicht direkt erreichen kann.
🗼 Wie funktioniert das?
- Du sendest auf einer bestimmten Eingabefrequenz
- Das Relais empfängt dich und sendet zeitgleich auf einer Ausgabefrequenz
- Dein Gesprächspartner hört dich über das Relais
📶 Beispiel 2 m Band:
- Eingabe: 145.100 MHz
- Ausgabe: 145.700 MHz (du hörst hier zu)
- Relais arbeitet im Duplexbetrieb (siehe unten)
🛠️ Einige Relais benötigen einen CTCSS-Ton oder 1750-Hz-Tonruf, um aktiviert zu werden.
📍 Tipp: Die meisten Relais für Klasse N findest du im 2-m-Band (z. B. Ruhrgebiet: DB0ZE, DB0QM, …)
🏁 Contestbetrieb – Der sportliche Funkwettbewerb
Ein Contest ist ein Wettbewerb zwischen Funkstationen – wer schafft die meisten Verbindungen (QSOs) in kurzer Zeit?
🎯 Ziel:
- So viele Stationen wie möglich erreichen
- Dabei Punkte sammeln (z. B. je nach Land, Locator, Band)
📋 Typische Inhalte beim Austausch:
- Rufzeichen
- Rapport (z. B. 59)
- Laufende Nummer oder Locator
🗓️ Es gibt weltweite Conteste (z. B. CQWW, IARU HF) und nationale Wettbewerbe, auch auf UKW – ideal für Einsteiger!
🧠 Übung macht den Meister: Im Contest wird kurz, präzise und effizient gefunkt. Ideal zum Training!
🔁 Simplex- und Duplexbetrieb
🔹 Simplexbetrieb – die einfachste Form:
- Beide Stationen senden und empfangen auf der gleichen Frequenz
- Beispiel: 145.500 MHz (Anrufkanal im 2-m-Band)
- Du hörst direkt, was dein Gegenüber sagt
🔹 Duplexbetrieb – zwei getrennte Frequenzen:
- Senden und Empfangen laufen auf unterschiedlichen Frequenzen
- Wird z. B. bei Relaisbetrieb genutzt
- Dein Funkgerät muss “versetzt” arbeiten
📶 Beispiel Duplex:
- Du sendest auf 145.100 MHz
- Das Relais antwortet auf 145.700 MHz
🧭 Zusammenfassung
Betriebsart | Beschreibung | Typisch für |
---|---|---|
Notfunk | Hilfe bei Katastrophen, Blackout etc. | Redundante Kommunikation |
Relaisbetrieb | Erweiterung der Reichweite durch Funkstationen | Alltagsbetrieb, Stadt |
Contestbetrieb | Funk-Wettbewerbe mit Punktesystem | Sportlicher Funkbetrieb |
Simplex | Senden & Empfangen auf derselben Frequenz | Nahbereich, Notfunk |
Duplex | Versetzter Empfang & Senden, z. B. Relais | Automatisierte Systeme |
🧑🏫 Für dich als Klasse-N-Ausbildung:
✅ Du darfst Relaisstationen auf 2 m und 70 cm benutzen
✅ Du darfst an Contesten teilnehmen – auch mit Clubstation
✅ Simplexbetrieb auf 2 m ist perfekt für den Einstieg
✅ Notfunk ist erlaubt – du bist Teil eines sinnvollen Netzes!